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Die 60jährige Gerda Hübsch befindet sich auf einer Reise. Sie sitzt an einem Tisch im Großraumwagen im ICE und liest in einem Buch von Heinrich Böll "Irisches Tagebuch". Ihr Ziel ist ein kleines Dorf in Nordirland, wo sie ihren geschiedenen Ehemann Brian O´Donnell besuchen möchte. Er lebt dort 80-jährig mit einer Haushälterin in einem hübschen, kleinen Haus an der Küste. Er wollte dem Rummel, der um seine Person gemacht worden war, entgehen. Hier ist er nur "Brian", kein großer Künstler, nur ein Bürger des kleinen Dorfes. Von der Reisebeschreibung Bölls nach Irland ist Gerda Hübsch fasziniert, weil sie auch Gemeinsmkeiten feststellt; als sie das erste Mal nach Dublin fuhr und von dort weiter nach Achill-Island. Erinnerungen kommen auf Seit der Scheidung steht sie noch in Briefkontakt mit Brian, hin und wieder gibt es auch Telefonate. Sie weiß als einzige wo er jetzt lebt, und dieses Geheimnis gibt sie auf Brians Bitte auch nicht preis. Durch Zeitungsmeldungen wird sie darauf aufmerksam, dass Bilder von ihm gefunden worden waren, die einen hohen Wert darstellen sollen, nämlich 2,5 Millionen Pfund. Angehörige werden gesucht. Nun, sie war fast zwanzig Jahre mit ihm verheiratet, haben aber keine Kinder. In einem Tagebuch von ihm, welches in Achill Island gefunden wurde war, außer den vielen Geschwistern von Brian, die aber nicht ausfindig gemacht werden konnten, auch Gerdas Name aufgeführt. Ein alter Freund suchte gezielt in Kassel, da sie ja hier geboren war und hatte Erfolg. Er bat um ihr Erscheinen. Doch zuerst wollte sie mit Brian reden. Schließlich stand ihm ganz allein das viele Geld zu. Nur, wie sollte er es bekommen? Er war doch für die Menschheit unauffindbar und für viele sogar schon gestorben. Gerda Hübsch, die ihren Mädchennamen wieder angenommen hatte, genoß eine gute Erziehung. Mit ihren kastanienbraunen Haaren, brauen Augen und einer schlanken Figur macht sie ihrem Namen alle Ehre. Sie kleidet sich gerne gut, bevorzugt Hosenanzüge, dazu schicke Pullover und manchmal verziert ein Tuch ihre Schultern. Die selbstbewusste Rentnerin, sie lebt in einer Mietwohnung in Kassel, hat einen großen Freundeskreis. In ihrer Freizeit ist sie als Autorin tätig, schreibt überwiegend Krimis, ist aber noch nicht so bekannt geworden, dass sie durch Schreiben reich geworden wäre. Da dies aber ihr Ziel ist, reich zu werden, versucht sie es nun durch Brian. Sie freut sich schon auf sein überraschtes Gesicht, wenn sie plötzlich vor seiner Tür steht. Weiß er wohl schon von dem Bilderfund? Aber immer wieder taucht die bange Frage auf, wie wird er sie empfangen? Hätte sie nicht doch vorher ihren Besuch ankündigen sollen? Sie läßt alles auf sich zukommen.

1. Episode Gerda Hübsch